Setzt sich der Preisverfall bei Fotovoltaikanlagen weiter fort, ist selbstproduzierter Strom vom Dach für Endverbraucher auch ohne Förderung bald günstiger als gekaufter. Das Immobilienportal immowelt.de erklärt, wie es dazu kommt.
Preisverfall bei Solaranlagen: Noch vor wenigen Jahren mussten Hausbesitzer für eine Fotovoltaikanlage, die jährlich etwa 5.000 Kilowattstunden Strom produziert, rund 25.000 Euro bezahlen. Inzwischen haben sich die Preise mehr als halbiert. Setzt sich dieser Trend weiter fort – und davon gehen Experten einhellig aus – ist der eigene Solarstrom vom Dach bald nicht mehr teurer als der gekaufte Strom vom Versorger. Diese so genannte Netzparität wird voraussichtlich spätestens im Jahr 2013 erreicht sein, berichtet immowelt.de.
Für Verbraucher zählt der Endpreis
Zwar sind die reinen Erzeugungskosten für Solarstrom dann immer noch höher als der Preis für konventionell erzeugten Strom. Diesen handeln Erzeuger und Versorger oft für fünf bis sieben Cent pro Kilowattstunde. Verbraucher bezahlen jedoch nicht die reinen Herstellungskosten, sondern auch Gewinnmargen, Netzkosten, eine Konzessionsabgabe sowie verschiedene Steuern und Umlagen. So summiert sich der Endverbraucherpreis für eine Kilowattstunde heute meist auf über 20 Cent pro Kilowattstunde. Und dieser Preis ist für den Hausbesitzer das Vergleichskriterium: Sobald Solarstrom billiger ist als der gekaufte, wird es interessant, diesen selbst zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen.
Förderung noch immer attraktiv
Aktuell wird die Solarstromerzeugung noch kräftig gefördert. Die Vergütungssätze für neu in Betrieb genommene Anlagen sinken jedoch Jahr für Jahr â?“ doch auch die Anschaffung einer Solaranlage wird zunehmend günstiger. Derzeit erhält man laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für eine 2011 in Betrieb gegangene Anlage 20 Jahre lang (plus dem Jahr der Inbetriebnahme) eine garantierte Einspeisevergütung in Höhe von 28,74 Cent pro Kilowattstunde. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, bekommt laut EEG derzeit bis zu 16,38 Cent für jede Kilowattstunde vergütet und erspart sich zusätzlich den Zukauf von Strom.
Autarke Stromversorgung: Eine Frage der Speichertechnik
Allerdings ist es ohne günstige Speichertechniken nur schwer möglich, mehr als 20 oder 30 Prozent des Solarstroms selbst zu verbrauchen, da Sonnenzeiten und Verbrauchszeiten meist nicht übereinstimmen. Ein wirtschaftliches und dabei stromautarkes Haus wird deshalb so lange eine Vision bleiben, bis es günstige Speichertechnologien gibt. Doch die Zeiten, in denen man Solarstrom wegen zu hoher Kosten kritisierte, sind angesichts drastisch sinkender Preise und Vergütungen wohl bald vorbei.